Die antike Attische Demokratie in der Polis Athen (508-322 v. Chr.) gilt bis heute als die erste Demokratie der Welt. Ihre Blütezeit hatte sie dabei nach den Perserkriegen und sie blieb - mit einer kurzen Unterbrechung - über knapp zwei Jahrhunderte bestehen. Dabei ist sie keineswegs gleichzusetzen mit dem modernen Verständnis von Demokratie, das wir heute haben. Denn es gab ein hohes Maß an direkter Bürgerbeteiligung, das den Beteiligungsgrad der heute bei uns herrschenden parlamentarischen Demokratie weit überstieg. Im Gegensatz zu gegenwärtigen repräsentativen Demokratien durfte nämlich jeder männliche Vollbürger direkt abstimmen.
Die Bürger Athens bestimmten direkt Gesetze und übten Gerichtsgewalt aus. Sie waren für die Wahl von Beamten, für die Kontrolle von Amtsträgern und für die Bestimmung der Richter zuständig.
Allerdings galten als politisch beteiligte Bürger nur Männer, deren Eltern bereits Bürger waren. Damit waren Frauen, unfreie Arbeiter und Fremde (Metöken = Freie Bewohner ohne Bürgerstatus) von der Teilhabe an politischen Ämtern ausgeschlossen.
Perikles war einer der führenden Politiker während der Attischen Demokratie im 5. Jahrhundert v. Chr. und baute diese stark aus. Um sein Verständnis von Demokratie zu erfahren, klicke auf das Bild!
Im Zentrum dieses Systems stand die Volksversammlung (ekklesia). In ihr wurden Themen wie die Versorgung und Sicherheit Athens, verschiedene Anklagen und Konfiskationen, Erbansprüche und Petitionen sowie die allgemeine Gesetzgebung behandelt. Abgestimmt wurde durch das Heben der Hand.
Der Rat der 500 (boule) war zur Vorbereitung der Volksversammlung da. Die Themen der anstehenden Volksversammlung wurden hier besprochen sowie ein vorläufiger Beschluss verfasst, über den dann in der Volksversammlung abgestimmt wurde.
Wenn du mehr über die attische Demokratie und ihre Entstehung erfahren willst, klicke auf das Video: https://www.youtube.com/watch?v=Up8T26bAL8Q [ Alternativer Link: Antikes Griechenland erklärt I Geschichte - YouTube]
In den folgenden Abschnitten lernst du mehr darüber, wie in der Antike Demokratie mit Münzgeld zusammenhing.
Quelle:
Thukydides: Der Peloponnesische Krieg, übers. v. M. Weißenberger. Berlin/Boston 2017.
Weiterführende Literatur:
Mann, C.: Die Demagogen und das Volk. Zur politischen Kommunikation im Athen des 5. Jahrhunderts v. Chr.. Berlin 2007.
Sarah Schachner, B.A. (Universität Freiburg)