Archaische Münzmotive

 

Die verschiedenen Prägungen der griechischen poleis lassen sich leichter zuordnen als die Prägungen von einzelnen Königen oder Personen. Das liegt daran, dass die griechischen poleis ihre jeweiligen Motive oft auch später noch weiterverwendeten und man daher mit relativ großer Sicherheit auch auf die frühen Prägungen rückschließen kann. Zum Beispiel ziert die Biene, das Tier der ephesischen Artemis, Münzen aus Ephesos. Diese sind die in späteren Prägephasen mi der Abkürzung des Städtenamens ΕΦ (Ethnikon) versehen. So können die frühen Prägungen, auf denen nur die Biene abgebildet ist, trotz fehlendem ΕΦ der Stadt Ephesos zugeordnet werden.


Tetradrachme, Ephesos, 387-295 v. Chr.,
Kunsthist. Museum Wien, Inv.-Nr.: GR 35167.

1/3 Stater, Ephesos, ca. 600 v. Chr.,
Kunsthist. Museum Wien, Inv.-Nr.: GR 35167.

 

 

                                                                               

Es gibt noch viele weitere poleis, die lange Zeit diesselben Motive aus verschiedenen Gründen (lokale Sagen, örtliche Tierwelt, Handelsgüter etc.) immer wieder aufgreifen.

Als Beispiele anzuführen sind Aigina mit der Schildkröte, Chios mit der hockenden Sphinx, Zankle mit dem Delphin oder Korinth mit dem Pegasos.


1/3 Stater, Zankle, ca. 515-493 v. Chr.,
Staatl. Museen zu Berlin, Inv-Nr.:18216051

Stater, Aigina, ca. 550-456 v. Chr.,
Kunsthist. Museum Wien, Inv.-Nr.: GR 35665

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Didrachme, Chios, ca. 490 v. Chr.,
Kunsthist. Museum Wien, Inv.-Nr.: GR 38402

Stater, Korinth, 500-480 v. Chr.,
Universität Heidelberg, Inv.-Nr.: Asy28

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Verwendete und weiterführende Literatur:

Christ, K.: Antike Numismatik. Einführung und Bibliographie, Darmstadt ³1991.

Mittag, P. F.: Griechische Numismatik. Eine Einführung, Heidelberg 2016.

 

 

 

Simon Wagner, B.A. (Universität Mannheim)

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