Wenn wir den Silbergehalt des Denars vom Jahr 0 bis in die Mitte des 3. Jahrhunderts betrachten (siehe Abb. 10), stellen wir schnell fest, dass es enorme Veränderungen gab. Von anfangs rund 3,5g Silber sind am Ende nur noch 0,6g übrig geblieben. Davon sind allein 1,4g, also fast die Hälfte des Anteils, in den ersten 50 Jahren des 3. Jahrhunderts verloren gegangen. Wir können also sicher sagen, dass es eine außergewöhnlich starke Entwertung im 3. Jahrhundert gegeben hat, was ein weiteres Indiz für eine Krise ist.
Woran lag es aber, dass es trotzdem erst in den 60er und 70er Jahre eine wirkliche Inflation gegeben hat und der Nominalwert lange stabil war? Die Gründe hierfür können sehr vielfältig sein. Der Nominalwert einer sog. Kreditmünze, wie der Denar es war, hängt in erster Linie vom Vertrauen der Verwender des Geldes ab. Dieses Vertrauen scheint erst in diesem Zeitraum massive Einschnitte erfahren zu haben.
An der Graphik erkennt man, dass der Silbergehalt sich über lange Zeit nur wenig verändert hat. Gegen Ende ist eine deutliche Beschleunigung auszumachen. Interessant ist, dass aber trotz deutlicher Abwertung ein wirklicher Nominalwertverfall erst in den 260-70er Jahren einsetzte.
Enseroth/Nichols (2. Semester, Universität Heidelberg)