Unter Anastasios fand 498 n. Chr. eine Münzreform statt, bei welcher der Gold- und Kupferstandard reformiert wurde (Hendy 1985, 475 – 478). Dies bedeutet, dass Anastasios ein neues Nominalsystem mit Stückelung einführte – ein moderner Vergleich wäre hier etwa das Nominalystem der Euromünzen mit seiner Stückelung, den Centmünzen.
Die Bronzemünzen wurden auf der Rückseite mit Wertzeichen von 40=M = XXXX (Follis), 20=K = XX (Halbfollis), 10=I = X (Viertelfollis), 5=E = V (Achtelfollis) und 1=N= Nummi markiert und auf diese Weise ein festes Nominalsystem etabliert. Diese Wertzeichen konnten noch von der Angabe der Münzstätte im Abschnitt und von verschiedenen Beizeichen/Monogrammen links und rechts des Wertzeichens begleitet werden. Auf der Vorderseite ist immer die Kaiserbüste nach rechts zu sehen, umrandet vom Namen und der Titulatur des Kaisers in Latein. Die neuen Münzen hatten nach der ersten Reform im Jahr 498 n. Chr. auch ein Sollgewicht:
Follis = 9,10 g Halbfollis = 4,54 g Viertelfollis = 2,27 g
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Die Büste des Kaisers mit Lorbeerkranz nach rechts und im Feldherrnmantel ist zwar etwas abgerieben, aber noch gut zu erkennen. Rot eingefärbt lässt sich auch die lateinische Kaisertitulatur gut lesen: DN ANASTA-SIVS PP AVG. Die einzelnen Bestandteile bedeuten: DN = Dominus Noster (lat.: Unser Herr); darauf folgt der Name des Kaisers; PP = Perpetuus (lat: ewig, andauernd) ODER pater patriae (lat: Vater des Vaterlandes); AVG = Augustus. |
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Die Rückseite des 40-Nummi-Stücks zeigt deutlich die griechische Wertzahl M = 40. Diese konnte analog auch durch die römische Zahl XXXX (=40) ersetzt werden. Über dem M ist ein Kreuz, links und rechts zwei Sterne. Unter dem M ist der griechische Buchstabe Delta: er weist darauf hin, dass die Münze in der Prägestätte (Offizin) Nummer 4 in Konstantinopel (hier in der Abkürzung CON) geprägt wurde. |
Literatur:
Hendy, M.: Studies in the Byzantine Monetary Economy c. 300 – 1450, Cambridge 1985.
Philippi, Goethe-Universität Frankfurt