Monetarisierte Gesellschaften

Höre dir diese Aufnahme an, um in die Antike einzutauchen!

Was muss sich verändern, damit Leute in der Antike statt Alltagsgegenständen Silber und später auch geprägte Münzen als Austauschmittel annehmen?

In dem hier genannten Beispiel musst du dir sicher sein können, dieses Silber weiterverwenden zu können. Zum Beispiel, um dir etwas Brauchbares kaufen oder um Abgaben an dein Dorf zahlen zu können. Im Gegensatz zu deinem Getreide kannst du dieses Silber auch jahrelang lagern, ohne Angst haben zu müssen, dass es verdirbt oder von den Mäusen gefressen wird.

Das Stichwort heißt Akzeptanz. Erst, wenn eine Gesellschaft bereit dazu ist, einen solchen vermittelnden Gegenstand wie Silber zu akzeptieren, kann sich dieser als Geld durchsetzen.

Im ersten Szenario lebst du in einer prä-monetarisierten (also „vorgeldlichen“) Gesellschaft. Wenn etwas benötigt wird, wird getauscht oder geliehen. Diese Tauschgegenstände sind nicht auswechselbar, denn wenn du Schafwolle benötigst, ist es egal, wie viel Öl dir geboten wird – letztlich kannst du daraus keine Decke herstellen.

Im zweiten Szenario lebst du in einer monetarisierten Gesellschaft, in welcher Geld schon etabliert ist. Du kannst das Silber verwenden, um alle Gegenstände, die du benötigst, zu kaufen: es ist also austauschbar.

 

Weiterführende Literatur:

Mittag, P. F.: Griechische Numismatik. Eine Einführung, Köln 2016.

 

Johanna Humburg (Universität Freiburg)

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