3. Tat: Die Kerynitische Hirschkuh

 

Bei der dritten Tat ging es nicht darum, ein Monsterwesen zu töten, sondern darum, eine heilige Hirschkuh einzufangen.

Die Hirschkuh gehörte zu einer Gruppe von Hirschkühen, die alle Hufe aus Bronze und Geweihe aus Gold hatten und dafür bekannt waren, dass sie unfassbar schnell rennen konnten. Nur Artemis, der Göttin der Jagd, gelang es zunächst, die Hirschkühe einzufangen, woraufhin sie alle bis auf eine tötete.


Hirschkuh, nach rechts laufend
Bronzemünze, Psophis, ca. 350-330 v. Chr.
Münzkabinett Staatliche Museen zu Berlin
Objektnr. 18240842

Die freigelassene Hirschkuh war von nun an heilig, daher war es Herakles verboten, sie zu töten und seine Aufgabe bestand nur darin, sie einzufangen. Das war für Herakles kein leichtes Unterfangen und er brauchte ein Jahr lang, bis er es endlich geschafft hatte.

Als Herakles die Hirschkuh zu Eurystheus brachte, um das Erledigen seiner Aufgabe aufzuzeigen, begegnete er Artemis, die nicht erfreut darüber war, dass ihre Hirschkuh eingefangen wurde. Um den Zorn der Artemis zu entgehen, versprach Herakles der Göttin, die Hirschkuh nach dem Vorzeigen bei Eurystheus wieder freizulassen.

Obwohl diese Tat zwar häufig in der griechischen Kunst dargestellt wurde, zum Beispiel in der Vasenmalerei, ist sie auf den griechischen Münzen nicht zu finden. Einzelne Hirschkühe werden aber dargestellt. Erst in römischer Zeit wird das Motiv auf Münzen geprägt.


Herakles fängt die Kerynitische Hirschkuh ein
Bronzemünze, Gordian III., Anchialos, 238-244 n. Chr.
Münzkabinett Staatliche Museen zu Berlin
Objektnr.18246331

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Annika Stöger, M.A. (Universität Heidelberg)

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