In diesen turbulenten Zeiten hatten Caesars Münzmeister einiges zu tun! Die Münzmeister, die tresviri monetales, waren bis dato ein, wie der Name schon sagt, Dreimännerkollegium. Seit der Mitte des 2. Jhs. v. Chr. trugen die Münzen auch den Namen der verantwortlichen Münzmeister. Die tresviri trugen die Verantwortung für die Münzprägung. Speziell zum Ende der Späten Republik häuften sich auf dem Revers, der Münzrückseite, Darstellungen von Taten und Tugenden ihrer Ahnen, für die eigene Person zu werben.
Caesar erhöhte in einer seiner vielen Reformen während seiner letzten Lebensphase die Anzahl vieler Magistrate, um mehr Gefolgsleute mit Ämtern belohnen und so an sich binden zu können. So stockte er auch die Anzahl der Münzmeister von drei auf vier auf. Diese vier sollten eine neue Form der Münzprägung etablieren, die später auch die römischen Kaiser übernahmen: Das Abbild des Münzherrn – jetzt Caesars, später des Kaisers – auf dem Avers und in deren Selbstverständnis und Selbstdarstellung passende Motive auf dem Revers.
Immerhin brachten die Emissionen der vier Münzmeister L. Aemilius Buca, M. Mettius, P. Sepullius Macer und C. Cossutius Maridianus im Jahr 44 v. Chr. nicht nur Caesars erstes Portrait auf Münzen, sondern bezogen sich auch mit den sonstigen Reversmotiven fast ausschließlich auf seine Person.
Aber wer waren diese vier Münzmeister im Jahr 44 v. Chr.?
Tatsächlich ist über keinen der Männer wesentlich mehr bekannt, als dass sie Münzmeister in Caesars letzten Lebensmonaten waren. Lediglich über M. Mettius wissen wir von Caesar selbst (Caes. Gall. I 47,4-6 u. I 53,8), dass er im Gallischen Krieg als Unterhändler zu Ariovist, dem Suebenkönig, geschickt wurde. Die germanische Stammesgruppe nahm ihn allerdings gefangen. Dann verliert sich seine Spur wieder, bis er 44 v. Chr. zum Münzmeister wurde.
Weiterführende Quellen:
Caes. Gall. - Caesar, De bello gallico, hrsg. u. übers. v. Otto Schönberger, Düsseldorf/Zürich 52004.
Susanne Börner (Uni Heidelberg)