Antonius und Augustus – Überwindbare Differenzen?

 


Aureus des Octavian (l.) und Marcus Antonius (r.) um 39 v. Chr.
Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin 
Inv. Nr. 18215778
 

Im Jahr 42 v. Chr. schlagen Augustus und Marcus Antonius bei Philippi die beiden letzten Caesarmörder. Der gemeinsame Feind ist besiegt, die große Bedrohung ist abgewendet. Doch anstatt einer Periode des Friedens rücken nun wieder die eigenen Differenzen der proklamierten Caesarnachfolger in den Vordergrund. Immer wieder kommt es im Streit um das Erbe des Diktators und die Zukunft der Republik zu militärischen Auseinandersetzungen zwischen den beiden.

Bei Brundisium einigen sie sich auf eine formelle Teilung des Reiches in Einflussbereiche. Doch die Spannungen zeigen sich als beständig. Wenige Jahre nach dem Vertrag lässt sich Antonius von Octavia – der Schwester des Augustus- scheiden. Somit bricht auch seine letzte persönliche Verbindung zum Herrscher des Westens ab. Auch in seiner Repräsentation bewegt er sich immer weiter weg von den römischen Idealen und lässt sich an der Seite seiner griechischen Gefährtin Kleopatra darstellen.



Römisches Reich nach der Teilung im Vertrag von Brundisium
©Jonas Wendtland nach Vorlage von Borsanova
 

Als Augustus im Jahr 32 v. Chr. in aller Öffentlichkeit das Testament des Antonius verlesen lässt, muss der Senat empört feststellen – gesetzt den Fall es ist nicht augustäische Propaganda, die wir heute lesen –, dass der Herrscher über den Osten beabsichtigt auch dort, fernab von Rom, bestattet zu werden. Zahlreiche Senatoren wenden sich von Antonius ab. Augustus weiß diese Stimmung in der Hauptstadt zu nutzen. Um formal einen erneuten Bürgerkrieg zu vermeiden, erklärt er unter dem Deckmantel des Feindes Ägypten seinem Widersacher Antonius den Krieg.

 

 

Jonas Wendtland, 3. Bachelorsemester, Universität Heidelberg

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