Die Rolle der Plotina in der Münzprägung
(7) Außerdem, wie unaufdringlich ist ihre Kleidung, ihr Schmuck! Wie klein ist ihr Gefolge, wie vornehm-schlicht geht sie einher! Der Einfluß ihres Gatten zeigt sich hier, denn von ihm hat sie solches gelernt; dem Gatten sich anzupassen ist ja der Gattin schon Ruhm genug. (8) Wenn sie sieht, wie dein (Anm.: Traian) öffentliches Auftreten keinerlei Furcht einflößt, keinerlei Prunk entfaltet, dann liegt wohl nahe, daß auch sie selbst auf geräuschvolle Begleitung verzichtet und, soweit das für Frauen schicklich, dem Vorbild ihres Gatten folgt, der zu Fuß geht. […]
Plin. Paneg. 83,7-8; Übersetzt von Werner Kühn.
Plinius, der Jüngere, der 100 n. Chr. einen Panegyrikus (Lobrede) auf Traian hielt, widmete auch einige Verse der Plotina. An ihr sollten sich alle Ehefrauen ein Vorbild nehmen. Dies äußert sich auch in den Revers-Darstellungen der Münzen, die Personifikationen zeigen, die mit in den Quellen beschriebenen Eigenschaften der Plotina übereinstimmen.
Plotinas Rolle am Kaiserhof war folglich die der guten Ehefrau. Sie sollte sich als Vorbild der Tugend und der alten Werte manifestieren.
Max Adam (Universität Heidelberg)