Ein Pharos war ein großer Turm, der den Schiffen half, sicher in den Hafen zu gelangen. Diese Leuchttürme dienten als deutlich erkennbare Landmarken. In der Antike erfüllten Leuchttürme vor allem den Zweck der Warnung und Orientierung von Schiffen in Küstennähe, indem sie ihrer Hauptaufgabe nachkamen: nämlich gefährliche Küstenabschnitte, Untiefen oder Hafeneinfahrten zu markieren. Die Reichweite des Lichtes war jedoch begrenzt, weshalb Seefahrer bei Dunkelheit oder schlechter Witterung erst wenige Kilometer vor den Gefahren gewarnt werden konnten. Gerade bei Nacht war sein Licht aber recht unzuverlässig und der Schiffsverkehr fand daher in der Antike in erster Linie am Tag statt. Die Orientierungshilfe beschränkte sich somit auf die unmittelbare Umgebung und der Leuchtturm war ein einfaches Hilfsmittel für die Navigation in Küstennähe, deshalb ist er mit modernen Leuchttürmen schwer zu vergleichen. Dies galt auch für den Pharos von Alexandria, auch wenn dessen Lichtfall aufgrund seiner Höhe weiter als bei manch anderen Türmen jener Zeit reichte.
3D Modell eines hadrianischen Alexandriners aus dem Jahr 133/134 n. Chr. mit dem Pharos von Alexandria auf dem Revers; Museum August Kestner, Inv. Nr. 1925.174
Modell von: Benjamin van der Starre, basierend auf den Fotos von Detlef Jürgens
Der alexandrinische Leuchtturm war wahrscheinlich zwischen 120 und 160 Metern hoch und dementsprechend eines der höchsten Gebäude seiner Zeit, dicht in Konkurrenz mit den Pyramiden von Gizeh welche 146 und 143 Meter hoch waren.
Der Pharos von Alexandria war ein wichtiges Signal für die Schiffe im östlichen Mittelmeer und blieb viele Jahrhunderte lang in Gebrauch, bis er schließlich durch ein Erdbeben einstürzte. Es gab auch andere bekannte Leuchttürme in der Antike, zum Beispiel in Ostia oder Konstantinopel, aber keiner kam an die enorme Bekanntheit des alexandrinischen heran.
Benjamin van der Starre, 1. Mastersemester (Universität Heidelberg)