Wie wurden die Unfreien verpflegt?

 

Weizenpflanze
Weizenähre
Bild: WFranz, Pixabay License


 

Die große Anzahl an arbeitenden Personen musste irgendwie versorgt werden. Insbesondere benötigte es Nahrungsmittel, welche geliefert werden mussten. Auch für genügend Wasser musste gesorgt werden, um sicherzustellen, dass die Unfreien befähigt waren, ihrer schweren körperlichen Arbeit nachzugehen. Logistisch ist dies bei der Menge an Personen eine gar nicht so leichte Aufgabe. Es bleibt leider bei Spekulationen, wie diese im Detail gelöst wurde. Eine Vermutung ist, dass die Sklaven in Unterbringungen um Laurion mit ihren Familien gelebt haben und sich dort durch Landwirtschaft selbst versorgten.

Oliven
Oliven an einem Olivenzweig
Bild: ulleo, Pixabay Licence

Diese vergleichsweise gesicherten Lebensumstände könnten ein Grund dafür gewesen sein, dass es keine Aufstände dieser enormen Anzahl an Unfreien gab. Im 4. Jahrhundert v. Chr. schlug der griechische Historiker Xenophon vor, Unfreie als Soldaten für Athen einzusetzen, sodass ihnen also vertraut werden konnte. Auch wenn diese Bemerkung hundert Jahre später als der hier behandelte Zeitraum datiert, bleibt zu betonen, dass die meisten Arbeitskräfte in den Minen von Laurion mit ihren Werkzeugen als bewaffnet gelten konnten.

Ein weiterer Grund, der die Minenarbeiter möglicherweise von Aufständen abhielt, war, dass ihnen in Aussicht gestellt wurde, befreit zu werden oder sich selbst freikaufen zu können. Auch wenn nur ein Bruchteil der Unfreien dies erreichte, könnte es für die anderen als Ansporn gegolten haben. Obwohl viele Jahrzehnte oder Jahrhunderte lang die unfreien Bergwerksarbeiter sich nicht erhoben, kam es Anfang des Peloponnesischen Kriegs (431 - 404 v. Chr.) dennoch zu einer Massenflucht aus den Bergwerken von Laurion.

Im folgenden Kapitel erfährst du mehr darüber, was nach der Flucht der tausenden Unfreien geschah.

 

Weiterführende Literatur:

Lauffer, S.: Die Bergwerkssklaven von Laureion. Wiesbaden 1979.

Rihll, T. E.: Making money in ancient Athens. In: D. J. Mattingly und J. Salmon (Hrsg.): Economies beyond Agricultures in the Classical World. London 2001, 15-42.

Rihll, T. E.: Skilled slaves and the economy: the silver mines of the Laurion. In: H. Heinen (Hrsg.): Antike Sklaverei: Rückblick und Ausblick. Stuttgart 2010, 202-220.

 

Leon Bay (Universität Freiburg)

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