Für das Attentat wurde der 15. März, die sogenannten Iden des März, gewählt. Die Zeit drängte, denn bereits drei Tage später plante Caesar, in den Krieg gegen die Parther zu ziehen. Sein Tod musste daher schnell und mit präziser Vorbereitung erfolgen. Die Ermordung Caesars war jedoch ein äußerst riskantes Unterfangen, das einen sorgfältig durchdachten Plan erforderte. Zwar hatte er auf einen persönlichen Leibwächter verzichtet, doch war er in der Öffentlichkeit stets von 24 Liktoren umgeben, die ihn unter anderem schützten. Während Senatssitzungen galt die strikte Regel: Nur Senatoren durften anwesend sein, und Waffen waren im Sitzungssaal verboten. Dadurch war Caesar innerhalb des Senats nahezu ungeschützt.
Am Morgen des 15. März soll Caesar laut Plutarch (Plut. Caes. 63.12.) zunächst erwogen haben, die geplante Senatssitzung abzusagen. Da er zur Sitzung nicht pünktlich erschien, schickten die Verschwörer Decimus, einen der Attentäter, um ihn persönlich zur Teilnahme zu überreden. Welche Worte er wählte, ist unklar, doch sie zeigten Wirkung: Caesar ließ sich überzeugen und erschien kurze Zeit später im Senat.
Die Attentäter hatten ihre Dolche bereits unter ihren Togen verborgen. Zu Beginn sollen zwölf der Verschwörer Caesar respektvoll umringt haben, als wollten sie ihm ihre Ehrerbietung erweisen. Es wird berichtet, dass Lucius Tillius Cimber, ein bisher treuer Anhänger Caesars, besonders nahe an ihn herangetreten sei, um ihn darum zu bitten, Gnade für seinen im Exil lebenden Bruder walten zu lassen. Laut Plutarch (Plut. Brut. 17.3.) hätten sich weitere Verschwörer Cimbers Bitte angeschlossen und sich um Caesar geschart.
Plötzlich, so schreibt beispielsweise Nikolaos von Damaskus (Aug. 24.88.), habe Cimber nach Caesars Toga gegriffen und sie von seinen Schultern gerissen – das vereinbarte Signal zum Angriff.
Der erste Stoß könnte laut Plutarch (Plut. Brut. 17.4.) von Publius Servilius Casca ausgegangen sein. Die anderen Verschwörer folgten sofort und stachen wiederholt auf Caesar ein. Er brach zusammen und starb an 23 Stichwunden (Suet. Caes. 82.2.).
Weiterführende Quellen:
Plut. Caes./ Plut. Brut. – Plutarch: Große Griechen und Römer, eingel. u. übers. v.K. Zigeler, Bde. 1-6, Zürich 1954-1965.
Nikolaos von Damaskus: Malitz, Jürgen (Hrsg., Übers.): Nikolaos von Damaskus. Leben des Kaisers Augustus. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003.
Suet. Caes. – Suetonius: Kaiserbiographien, Über berühmte Männer, übers. v. A. Stahr u. W. Krenkel, Berlin / Weimar2 1985, Leben der Caesaren, übers. v. A. Lambert, München 1972.
Anika Landstorfer, 3. B.A. Semester (Universität Heidelberg)