Das Gelände in Laurion besteht, wie in der Abbildung 7.2 gezeigt, aus abwechselnden Marmor- (C1-3) und Schiefer-Schichten (S1-2). Zwischen diesen befand sich das silberhaltige Bleierz, das man abbauen wollte. Es gab zwei verschiedene Minen-Arten.
Bei der ersten wurde das Erz an der Oberfläche (I), durch Stollen (A) abgetragen. Sie haben im Gegensatz zum Untertagebau eine Tagesöffnung und führen horizontal in einen Berg hinein. So wurde vor allem in den Anfangszeiten ab 1500 v.Chr. abgebaut.
Für die tieferen Vorkommen (III), die erst um 520 v. Chr. entdeckt wurden, musste viel tiefer gegraben werden. Dazu wurden vertikale Schächte gegraben (P). Diese waren rechteckig, hatten meist lediglich einen Durchmesser von 2m und konnten bis zu 100m in die Tiefe reichen. Von diesen Schächten gingen dann Tunnel ab, die 50-60cm breit und 60-90cm hoch waren.
Für den ersten Schritt mussten die Arbeiter, zum größten Teil Unfreie, das metallhaltige Gestein zunächst abbauen. Dies geschah mithilfe von Hammer, Meißel und einer Spitzhacke. Zusätzlich wurde das Gestein mithilfe von Feuer oder Wasser und Essig gespalten.
Im zweiten Schritt wurde dieses Gestein schon Untertage nach Erzgehalt sortiert, der Erzgehalt wurde grob mithilfe des Gewichts und der Farbe bestimmt. Betrug der Anteil über ca. 1/15, wurde es mithilfe von Körben und einem Seilzug nach oben transportiert.
Um zu sehen, was sie taten, nutzten die Arbeiter kleine Öllampen aus Ton, die jedoch nur sehr bedingt Licht spendeten und außerdem auch sehr qualmten.
Die Arbeiter folgten dem Verlauf des Erzes, sodass ein ziemlich unorganisiertes Labyrinth an Stollen und Schächten entstand, die durch das zurückbleibende Gestein abgestützt wurden.
Weiterführende Literatur:
Rihll, T. E.: Making money in ancient Athens, in: D. J. Mattingly und J. Salmon (Hrsg.): Economies beyond Agricultures in the Classical World. London 2001, 15-42.
Thür, G. & Faraguna, M.: Silver from Laureion: Mining, Smelting, and Minting, in: B. Woytek (Hrsg.): Infrastructure and Distribution in Ancient Economies. Wien 2019, 45-58.
Annika Friebe, B.A. (Universität Freiburg)