Traians Bautätigkeit
Durch seinen Sieg in den Dakischen Kriegen sicherte Traian nicht nur den Zugang Roms zu den reichen Gold- und Erzvorkommen Dakiens, sondern er konnte sich auch des Schatzes seines Widersachers Decebalus bemächtigen. Diese Kriegsbeute ermöglichte ihm die Realisierung zahlreicher Bauprojekte inner- und außerhalb Roms.
„Entlang des ganzen Daches der Forumskollonaden stehen Statuen vergoldeter Pferde und Repräsentationen von Militärstandarten, darunter steht geschrieben: Aus der Kriegsbeute.“
Aulus Gellius 13, 25, 1. Übers. von Wellhausen 2018, 52
Münzkabinett Staatliche Museen Berlin
Inv. 18204498
Circus Maximus mit Kolonnaden,
Triumphbogen und Tempel
Unser Wissen zu den baulichen Maßnahmen Kaiser Traians speist sich aus unterschiedlichen Quellen. Zum einen wissen Schriftsteller wie Cassius Dio, Aulus Gellius oder Ammianus Marcellinus kleinere Dinge zu berichten. So steht in den Epitomen des Cassius Dio, dass Traian neben seinem Forum bspw. auch den Circus Maximus renovierte und dass ihm ein – heute nicht mehr erhaltener – Triumphbogen errichtet wurde.
Diese Texte gehen allerdings nicht über den Charakter von Erwähnungen hinaus und lassen häufig konkrete Beschreibungen oder detaillierte Darstellungen der historischen Hintergründe vermissen. Daneben geben eine Vielzahl gefundener Münzen und Inschriften Auskunft über die Baumaßnahmen. Besonders auf den Münzen finden sich mit Darstellungen der Architektur Hinweise auf das Aussehen der anderweitig nicht mehr erhaltenen Gebäude. Schließlich sind noch die Ergebnisse archäologischer Ausgrabungen zu nennen, die die mangelnde Überlieferung nicht nur ergänzen, sondern wie im Falle der Mercati Traiani unsere einzige Quelle bilden.
Auf dieser Karte des Stadtzentrums Roms sind die vorgestellten Bauwerke farblich markiert
Karte erstellt von Max Adam
Weiterführende Literatur:
Wellhausen, T.: Kriegsherr und Reisekaiser? Eine vergleichende Studie zur Baupolitik der Kaiser Hadrian und Traian, Göttingen 2018.
Sascha Marschner (Universität Heidelberg)