Arabia als Personifikation der neuen Provinz ist als aufrechtstehende Frau in langem Gewand dargestellt, die nach links blickt. Insgesamt verfügt sie über drei Attribute: Einen Zweig in der rechten Hand (1), ein Rutenbündel im linken Arm (2) sowie ein Miniatur-Kamel links neben ihr (3), das in dieselbe Richtung schreitet, in die sie blickt. Während sich aber der Zweig botanisch kaum näher bestimmen lässt (man beachte, dass die genaue Darstellung in den verschiedenen Prägungen leicht variiert), sind die anderen beiden Zusätze von größerer Bedeutung. Dies zeigt sich insbesondere daran, dass sie auf den späteren Münzen Hadrians wieder aufgegriffen und weiterhin als Kennzeichen der Arabia genutzt werden.
Natürlich verfügen wir über kein antikes Handbuch der Bildsymbolik auf Münzen. Dennoch ist es vor dem Hintergrund der sonstigen literarischen Überlieferung (z. B. Plinius) durchaus plausibel, Kamel und Rutenbündel mit dem Handel in Verbindung zu bringen, der für das Nabatäerreich und auch die spätere Provinz von besonderer Bedeutung war. Wichtig war hier insbesondere die sogenannte Weihrauchstraße, die durch die Wüste verlief und für die das Kamel als Transportmittel die Voraussetzung darstellte. Das Bündel hingegen könnte Zimt symbolisieren – ein weiteres sehr wichtiges Handelsgut –, das tatsächlich die Form von längeren Ruten hat, bevor die Rinde abgeschält und weiterverarbeitet wird. Diese Zuordnung ist allerdings lediglich eine Vermutung.
Da es sich aber bei der Herstellung der Münzstempel um aufwändige Handarbeit handelte, weisen die verschiedenen Münzen selbstverständlich eine gewisse Variation in der Darstellung auf …
Paul S. Peters (Universität Heidelberg)