Auslöser des Partherkrieges

 

Seit Jahrhunderten schon schwelte zwischen Römern und Parthern ein Konflikt, der immer wieder zum Ausbruch kam. Die Reiche wurden durch Armenia, einen sogenannten „Pufferstaat“ getrennt. Vor allem über die Einsetzung der Klientelkönige für dieses Gebiet entbrannten immer wieder Auseinandersetzungen, da beide Reiche auf das Recht, einen eigenen Kandidaten einzusetzen, pochten. Zur Zeit Traians setzte üblicherweise Rom den König in Armenia ein – jedoch mit dem Einverständnis der Parther. Chosroes I. vertrieb allerdings den von Rom eingesetzten armenischen König und setzte stattdessen eigenmächtig seinen Neffen Parthamasiris ein. Diese Provokation nahm Rom zum Anlass für den Krieg.

 

Der Geschichtsschreiber Cassius Dio schreibt dazu circa 100 Jahre später:

„Dann zog er [Traian] gegen die Armenier und die Parther zu Felde, und zwar unter dem Vorwand, dass der armenische König das Königsdiadem nicht von ihm, sondern aus der Hand des Partherkönigs erhalten hatte. In Wirklichkeit trieb ihn aber das Verlangen nach Ruhm.“

(Cassius Dio 68,17,1, übers. nach Otto Veh)


Münzsammlung der Staatlichen Museen
zu Berlin, ​​Inv. 18202795.
Partherkönig Chosroes oder Osroes I.
(reg. ca. 89-128 n. Chr.) mit langem
Bart, Diadem und auffälligem Kopf-
schmuck.

 

Cassius Dio schreibt in der Retrospektive (Rückschau) den Angriff Traians eher dessen Bedürfnis nach eigenem Ruhm zu. Zudem sieht er Traians Vorgehen als Herrschaftssicherung, indem er Alexander den Großen und dessen Eroberungsfeldzüge gegen die Perser imitieren wollte. (Cass. Dio 68, 29,1 und 30, 1).

Darüber hinaus war die Situation für die Römer insofern für einen Angriff günstig, weil sich das Partherreich im inneren Zwist zwischen mehreren Thronanwärtern befand.


Münzsammlung Universität
Heidelberg, Inv. AN66-15
Tetradrachme des Alexander.
Auf dem Avers befindet sich der
Kopf des Herakles mit dem Löwenfell.
Sein Gesicht ähnelt dem des
Alexander.

 

 

 


Zu Alexander findet sich
hier Material für Studenten
und für Schüler.

 

 

Susanne Börner

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