Menschen, deren Besitz im Wesentlichen aus Sachwerten wie Grundbesitz bestand, sowie Unternehmer mit eigenen Fertigungsanlagen erlitten durch die Inflation keine größeren finanziellen Schäden, da der Wert ihres Besitzes unverändert blieb, auch wenn die Währung an Wert verlor.
Gewinner der Hyperinflationen waren Menschen und Institutionen mit hohen Schulden. Das trifft insbesondere auf das Deutsche Reich selbst zu, das sich schlagartig von seinen Staatsschulden befreien konnte. Aber auch Unternehmer, deren Firmen kreditfinanziert waren, oder Spekulanten, Schieber und Glücksspielanbieter gingen als Gewinner aus der Krise hervor. Zu ersterer Gruppe zählte insbesondere der Unternehmer und Reichstagsabgeordnete Hugo Stinnes, der sein gesamtes Firmenimperium auf Krediten aufgebaut hatte und sich daher im Reichstag gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Inflation einsetzte.
Zu den großen Verlierern der Inflation gehören neben Kreditgebern auch Sparer, Arbeitnehmer oder Beamte. Alle, die ihr Gehalt in Mark ausgezahlt bekamen oder die staatliche Hilfsleistungen bezogen, waren besonders betroffen. Zur letzten Gruppe gehörten auch Kriegshinterbliebene und Rentner.
Aber auch jene, die über Geldvermögen verfügten, hatten Nachteile aus der Hyperinflation zu erleiden. Dazu zählen beispielsweise Menschen, die das Geld für die Altersvorsorge zurücklegten, oder Rentiers, die von Geldanlagen lebten und deren Existenzgrundlage durch die Hyperinflation zerstört wurde.
Kunstschaffende hatten es ebenso zunehmend schwerer in Zeiten der Hyperinflation.
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Johannes Knop (7. Semester), Universität Heidelberg
Mai Saito (2. Semester), Universität Heidelberg