Die Silbermünzen des Anastasios

 

Die Silbermünzen des Anastasios I., die nicht Teil der Münzreform waren, werden als leichte und schwere Siliqua, bzw. Miliarense  bezeichnet, die eine mit etwa 2,5 Gramm, die andere mit etwa 5 Gramm Gewicht. Die Vorderseite zeigt hierbei stets den Kaiser selbst, gewandet und mit Panzerbüste. Auf dem schweren Miliarense  blickt der Kaiser nach rechts, auf dem leichten Miliarense  nach links. Die Rückseite zeigt meist ebenfalls den Kaiser mit Nimbus, stehend in Rüstung mit einem Globus in der linken Hand und der erhobenen rechten Hand in Vorderansicht. Die Umschrift der Vorderseite „DOMINVS NOSTER ANASTASIVS PERPETVVS AVGVSTVS“  bedeutet so viel wie „Unser erhabener (und) dauerhafte Herr“, während auf der Rückseite: „GLORIA ROMANORVM, COB“ steht. Dies bedeutet „Ruhm (der) Römer“, während die Abkürzung „COB“, manchmal auch CONS oder CONOS , auf die Münzstätte, nämlich CONSTANTINOPEL verweist. Auf den Siliqua-Stücken befindet sich hingegen kein Bild, sondern nur eine VOTA-Inschrift, die dem Kaiser eine lange Regierung wünscht. Silbermünzen wurden in der byzantinischen Zeit nur noch selten für den Zahlungsverkehr genutzt: hauptsächlich wurde in Gold und Bronze bezahlt. Silbermünzen dienten vor allem zeremoniellen Zwecken, etwa als Geschenke an „barbarische“ Gesandte, die die Münzen als Schmuckstücke oder Grabbeigaben nutzten.

 

 

Miliarnese (schwer), Anastasius I., Konstantinopel, 491-518 n. Chr., Silber,          Gew. 4,97 g, Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, Inv.- Nr. 18204155

 

 

Vorderseite: D N ANASTA-SIVS PP AVG. [Dominus Noster Anastasius Perpetuus Augustus]. Drapierte Panzerbüste des Anastasius I. mit Diadem in der Brustansicht nach r.

Rückseite: GLORIA RO-MANOPVM // COB. [P statt R in Romanorum]. Anastasius mit Nimbus steht in Rüstung mit einem Speer in der r. Hand und angelehntem Schild an der l. Hand in der Vorderansicht, den Kopf nach l. Im r. F. ein Stern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das schwere Miliarense wiegt knapp fünf Gramm, das leichte nur 2,5 Gramm. Es ist leicht zu erkennen, dass sich die Münzen nur anhand der Kaiserbüste unterscheiden, die einmal nach rechts, einmal nach links orientiert ist. Kurios ist bei der Münze unten, dass der Stempelschneider einfach nur den Kopf des Kaisers um 180° gedreht hat, die Schultern jedoch in derselben Position geblieben sind.
 

Miliarnese (leicht), Anastasius I., Konstantinopel, 491-518 n. Chr., Silber,             Gew. 4,01 g, Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, Inv.- Nr. 18245288

Vorderseite: D N ANASTA-SIVS PP AVG. [Dominus Noster Anastasius Perpetuus Augustus]. Drapierte Panzerbüste des Anastasius I. mit Diadem in der Brustansicht nach l.

Rückseite: GLORIA - RO-MANORVM // CO[B]. Anastasius mit Nimbus steht in Rüstung mit einem Globus in der l. Hand und erhobener r. Hand in der Vorderansicht, den Kopf nach l. Im r. F. ein Stern (unter dem Globus).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Philippi, Goethe-Universität Frankfurt

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