Lösung zum Quiz zu den Paduanern 2

 

Hier gibt es die Lösung für das Paduaner-Quiz der Schwierigkeitsstufe 2 (schwer) inklusive einer kurzen Erklärung.

Wer getippt hat, dass es sich bei Stück 1 um den Paduaner handelt, kann sich jetzt freuen: Tatsächlich wurde diese Medaille im 16. Jh. n. Chr. von Giovanni Cavino geschaffen. Doch woran erkennt man das? Hier sind einige Hinweise:

  1. Bei dem Paduaner erscheint die Oberfläche verwaschen, ein typisches Zeichen.
  2. Der Paduaner ist leichter (19,13g statt 25,37g), denn Cavino nutzte dünnere Schrötlinge.
  3. Paduaner zeigen oft Figuren, deren Proportionen ausgewogener sind. So zeigt das Original auf der Rückseite Figuren mit auffällig langen Oberkörpern und sehr kurzen Beinen, während der Paduaner eher normale Proportionen zeigt.
  4. Zudem sind bei Paduanern die Buchstabengrößen einheitlicher. Die Unregelmäßigkeit lässt sich bei der Originalmünze vor allem an dem „P P P COS“ erkennen: Die Ps werden immer größer und das „C“ ist sehr klein im Vergleich zu den anderen Buchstaben.

 

Für Profis: Während antike Stempel mit einem Werkzeug erstellt wurden, das die Buchstaben keilförmig eintiefte, zeigen Cavinos Paduaner diese dreieckigen Strichformen nicht.

 


Detail von der Rückseite des Paduaners

 

Für Profis: Wer ganz genau hingeschaut hat, dem ist aufgefallen, dass die Vorderseiten der beiden Stücke verschiedene Personen abbilden. Während das Original einen älteren Mann zu zeigt, ist auf dem Paduaner ein jüngerer zu sehen. Beide tragen auch verschiedene Gesichtszüge und die Umschrift des Paduaners enthält nach dem Titel „IMP“ ein „T“. Auch nach „COS“, also nach der Angabe der Konsulate, stehen verschiedene Zahlen. Wie ist das zu erklären?

Cavino kombinierte bei seinem Paduaner die Motivik der Münzen des Vespasian, zeigte jedoch im Portrait und der Legende Titus: Für ihn steht das „T“. Beide prägten zu ungefähr gleicher Zeit Münzen mit der Iudaea capta, allerdings mit verschiedenen Motiven. Es handelt sich bei dem Paduaner also gewissermaßen um eine Fantasieprägung. Ob es sich hier um ein Versehen Cavinos handelt, wissen wir nicht.


Paduaner nach einem Sesterz des Titus mit Darstellung der der Iudaea capta, Giovanni da Cavino, Bronze, geprägt, 19,13g, 32mm, aus Padua, Landesmuseum Württemberg, Kunstkammer der Herzöge von Württemberg, Inv. Nr. MK 23294
 

Sesterz des Vespasian mit Darstellung der Iudaea capta, 71 n. Chr., Bronze, geprägt, 25,37g, 34mm, Berlin, Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, Obj. Nr. 18206704

 

 

Lea Tappenbeck, 2. M.A. Semester (Universität Heidelberg)

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