Nur das Blut zählt

Obwohl in der römischen Antike nur Männer für das Kaiseramt in Frage kamen, zogen diese vielfach ihre Legitimation über die Blutsverwandschaft der weiblichen Familienmitglieder zu kaiserlichen Vorgängern. Insbesondere hinter den Abbildungen der Frauen des julisch-claudischen Kaiserhauses steckt die große Bedeutung der Blutsverwandtschaft mit Augustus. Für Augustus' Stiefsohn Tiberius war diese offensichtlich nicht gegeben, jedoch hatte man versucht, diese Schwachstelle in der Legitimation des zweiten Kaisers dadurch zu mildern, indem man Augustus' einzige Tochter Julia mit Tiberius verheiratete.

Die unglückliche Ehe blieb jedoch kinderlos. Entscheidend über die Machtübernahme blieb in der Folge zwar die Verwandtschaft in männlicher Linie vom Kaiser aus, die für die Legitimation bedeutende, direkte Blutsverwandtschaft zu Augustus lief jedoch bis Nero in weiblicher Linie über Julia Augusti und ihre Kinder aus erster Ehe mit Marcus Agrippa. So war für die Nachfolge des Tiberius zunächst dessen Sohn Drusus, nach dessen Tod sein Neffe Germanicus vorgesehen. 

Als auch dieser verstarb blieb Germanicus' Sohn Gaius, besser bekannt als Caligula, schließlich übrig. Bei Caligula wie auch bei seinem Nachfolger Claudius, wiederum ein Sohn des Bruders des Tiberius, spielen jedoch die beiden Agrippinen eine Rolle für die Außendarstellung der Kaiser. Als Tochter und Enkelin der Augustustochter Julia waren sie die entscheidende Verbindung zum ersten Princeps. Werfen Sie zur Übersicht einen Blick auf den Julisch-Claudischen Familienstammbaum.

PolskiNiemiec, CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

 

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