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Historische Einordnung

Bezieht man dies auf die Situation des Quintillus, dem Nachfolger des Claudius II., liegt nahe, weshalb er durch das Prägen von Konsekrationsmünzen auf die Divinisierung seines Bruders hinweisen wollte. Während Claudius II. selbst nur eine kurze Zeit (268–270 n. Chr.) herrschte, konnte er doch einen entscheidenden militärischen Erfolg über die Goten erringen und war deshalb durchaus angesehen. In der schwierigen, krisenhaften Phase der römischen Kaiserzeit zwischen 235 und 284 n. Chr., die von häufigen Herrscherwechseln, dem Ergreifen von Macht auf militärischem Wege sowie einer Bedrohung der Reichsgrenzen von außen bestimmt war, war es so für Quintillus umso wichtiger, seine neue Herrschaft durch die Divinisierung seines Bruders zu bestätigen und zu legitimieren. Auch wenn Quintillus letztendlich nur wenige Monate an der Macht war, sind so Konsekrationsmünzen zu erklären, durch die eine Vergöttlichung des Claudius II. nochmals öffentlichkeitswirksam propagiert wurde. Der Altar, der auf dieser Münze mit Girlande dargestellt ist und ikonographisch dafür stehen könnte, dass eine Verehrung des Claudius II. auch auf der Erde noch erfolgt, liegt hierbei auch in anderen Variationen vor (http://numismatics.org/collection/1984.67.3779 ), neben der Legende CONSECRATIO ist in späteren Prägungen teilweise auch MEMORIAE REST abgebildet (https://ikmk.smb.museum/object?id=18236535).

Marie-Thérèse Roux