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Münzfälschung

 

Schon fast so lange, wie es Münzgeld gibt, ist auch das Problem der Münzfälschung bekannt, oder, wie es Francesco Gnecchi ausdrückt: „Alles, was von Wert ist, wurde und wird zu allen Zeiten und in allen Ländern, und demnach auch in Rom, gefälscht“ (Gnecchi 1995, 47). Auf der ägäischen Insel Aegina und im kleinasiatischen Lydien wurden bereits ab dem 7. Jahrhundert v. Chr. Münzen geprägt, erste Fälschungen sind aus dem 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. aus syrischem Kontext bekannt.

Zu unterscheiden ist die Münzfälscherei von der Falschmünzerei: Falschmünzerei bezeichnet eine unberechtigte Herstellung oder Bearbeitung von sich im Umlauf befindenden und gültigen Zahlungsmitteln, wohingegen Münzfälscherei darauf abzielt, historische oder ungültige Münzen zu fälschen. Dies geschieht meistens aus finanziell gewinnbringenden Motiven – Opfer sind v. a. Sammler, die auch bereit sind, große Summen für seltene Münzen auszugeben. So wurden z. B. in Renaissance und Humanismus kaiserzeitliche Münzen gefälscht, um die Kaiserreihen in Sammlungen zu komplettieren. Ob es sich bei antiken Fälschungen um die Produkte von Falschmünzern oder Münzfälschern handelt, ist meistens nicht zu rekonstruieren.

Abzugrenzen von Erzeugnissen der Falschmünzerei sind die sog. “Barbarisierungen”, bei denen es sich um lokal geprägte Imitationen (Emuseumstext "Imitationen") offizieller und kuranter Münzen durch lokale, durchs Reich legitimierte Instanzen handelt.

In den letzten Jahrzehnten werden v. a. in östlichen Mittelmeer- oder nordafrikanischen Ländern mehr oder weniger qualitativ hochwertige Münzfälschungen auf Basaren oder an touristisch bedeutenden Stätten für hohe Preise verkauft.

Macht man sich deutlich, zu welch hohen Preisen originale Münzen heutzutage gehandelt werden können und wie gering der tatsächliche Materialwert einer Münze ist (Sesterz (Bronze) ungefähr 20€), scheint es nicht verwunderlich, dass Fälscher mit hohen Gewinnen durch den Verkauf ihrer Ware rechnen; eine außerordentlich gut erhaltene Originalmünze des Titus mit einer sehr präzisen Darstellung des amphitheatrum flavium (Kolosseum) ging bspw. für die enorme Summe von 75.000€ über den Tisch (vgl. NNB 12/16: 495).

 

Da es sich bei den in der Heidelberger Sammlung vorhandenen Falsa um Münzfälschungen handelt, wird im Folgenden auf die Methoden zu Münzfälschungen sowie auf die Erkennungsmerkmale und die Verbreitung der Falsa eingegangen.

 

Es gibt mehrere Verfahren, Münzen zu fälschen, wobei es am häufigsten zu Guss- und Prägefälschungen kommt.

 

Frederik Franken & Friederike Stahlke