eMuseum
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Architekturdarstellungen auf römischen Münzen
- 1. Der Tempel des vergöttlichten Caesar
- 2. Der Kapitolinische Tempel auf Münzen der Republik
- 3. Münzfälschung
- 4. Barbarische Nachahmungen: Imitationen offizieller Münzen zur römischen Kaiserzeit
- 5. Die Restaurierung des Divus Augustus-Tempels unter Antoninus Pius
- 6. Der Janustempel: Nero ehrt sich selbst
- 7. Darstellungen von Toren auf Münzen aus konstantinischer Zeit
- 8. Weiterführende Literatur
- 9. Impressum und Dank
Die Bedeutung des Sterns
Bisher ungeklärt ist die Bedeutung des Sterns, welcher oberhalb des Kastells dargestellt und von der bisherigen Forschung zumeist als Zeichen göttlicher Entrückung des Kaiserhauses verstanden worden ist, die mit der Tetrarchie ihren Höhepunkt fand. Eventuell wird hiermit jedoch gleichzeitig die weise Voraussicht in göttliche Sphären entrückt; so ist die PROVIDENTIA DEORVM (weise Voraussicht der Götter) als Umschrift von Münzen Hadrians (reg. 117-138) bekannt, die kurz nach dessen Regierungsantritt geprägt wurden. Auf diesen wird Hadrian von Jupiter in der Gestalt eines Adlers ein Zepter als Herrschaftssymbol überreicht und seine Regentschaft somit göttlich legitimiert. Die Verwendung der Umschrift PROVIDENTIA DEORVM im Zusammenhang mit einer zu treffenden Nachfolgeregelung lag aus Sicht von Zeitgenossen Konstantins I. zudem noch nicht lange zurück. Im Jahr 305 war anlässlich der Regierungsübergabe der Ersten an die Zweite Tetrarchie eine Münze mit eben jener Inschrift geprägt worden.
Karl Heiner Dahm