eMuseum
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Architekturdarstellungen auf römischen Münzen
- 1. Der Tempel des vergöttlichten Caesar
- 2. Der Kapitolinische Tempel auf Münzen der Republik
- 3. Münzfälschung
- 4. Barbarische Nachahmungen: Imitationen offizieller Münzen zur römischen Kaiserzeit
- 5. Die Restaurierung des Divus Augustus-Tempels unter Antoninus Pius
- 6. Der Janustempel: Nero ehrt sich selbst
- 7. Darstellungen von Toren auf Münzen aus konstantinischer Zeit
- 8. Weiterführende Literatur
- 9. Impressum und Dank
Der Tempel des vergöttlichten Caesar
Über das Gebäude
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Der Tempel des vergöttlichten Iulius Caesar wurde 29 v. Chr. an dem Ort eingeweiht, an dem vormals der Scheiterhaufen Caesar errichtet worden war (vgl. Plut. Caes. 68; vgl. dazu auch Hänlein-Schäfer 1985, 257 und Coarelli 2013, 92). Somit war der Bau, wie es z.B. Stoll bemerkt (vgl. Stoll 2000, S. 26), zum Prägezeitpunkt noch nicht beendet. Das Gebäude befindet sich im Osten des Forums und ist heute nur noch in wenigen Fragmenten des Podiums erhalten (vgl. Coarelli 2013, 92). In der Forschung wird über diverse Gründe spekuliert, aber der Hauptgrund für die Prägung liegt sicherlich in der oben beschriebenen Verbindung zwischen Octavian und Caesar, sodass die Darstellung des Baus die Bedeutung des Tempels für den jungen Octavian aufzeigt. Die Gebäudelage auf dem Forum Romanum untermauert diese These, die schon Simon vertritt (vgl. Simon 1993, 77 f.; auch Hänlein-Schäfer 1985, 263 betont die Bedeutung des Forums für die Selbstdarstellung des Octavian). Ebenfalls wird in der Forschung eine große Einflussnahme des Caesarerben in Hinsicht auf die Lage und Architektur angenommen (vgl. Scheid 2005, 178; für eine genaue Auseinandersetzung mit den Architekturelementen siehe Hänlein-Schäfer 1985, 257–263). Auch nach Octavians Sieg über Marc Anton spielte der Tempel für die Selbstdarstellung des ersten princeps eine große Rolle, denn nicht umsonst ließ er in der Nähe dieses Ortes die bei Actium erbeuteten rostra aufstellen (vgl. Hänlein-Schäfer 1985, 258; vgl. dazu das dazugehörige Monument auf dem Münzbild https://ikmk.smb.museum/object?id=18202362; vgl. auch http://pecunia.zaw.uni-heidelberg.de/ikmk/object.php?id=ID18 für eine spätere Prägung mit einer culumna rostrata befindet). Auch die in unmittelbarer Nähe errichteten Triumphbögen (vgl. Hänlein-Schäfer 1985, 263) bezeugen die Bedeutung des Ortes.
Letztendlich bleibt der Ort bis heute als Verehrungsstätte des C. Iulius Caesar aktuell, zu dessen Ehren auch heute noch an diesem Ort Blumen und Kränze niedergelegt werden.
Niklas Bettermann
